Pinzgauer Nachrichten/Kultur

(Unveränderter Text, heruntergeladen von der Online-Ausgabe vom 23.10.03)

Konzert und Kabarett / 23. Oktober 2003

Die "Querschläger" aus dem Lungau begeisterten einmal mehr im Pinzgau: Mit Witz, Ironie, auch etwas schwarzem Humor und viel Musikalität.

MAISHOFEN (simo).

Am Abend des vergangenen Samstag zogen die sieben "Querschläger" in der Hauptschule Jung und Alt, Männer und Frauen, wieder in ihren Bann. Diese Mischung des Publikums kann auch als bezeichnend für den Titel der neuen CD und der zur Zeit stattfindenden Tour der Band benannt werden, der "Zwischn schwachz und weiß" lautet. Was bedeutet er genau? Bandleader Fritz Messner: "Das beantworte ich am besten mit einem Zitat aus der CD, das heißt: "Da liegt da ganze Regenbogen - kimm lass dei Hechz aus, es is lang scho neama gflogn." Man sollte mehr differenzieren und nicht einfach auf Schwarz oder Weiß reduzieren, wie es zum Beispiel in der Werbung oder Politik gemacht wird, sagte Messner. Und ein buntes Spektrum lieferten die Kultband ihrem Publikum in Maishofen tatsächlich ab. Witzige und ironische Nummern wechselten mit ernsten und mit schwarzem Humor angehauchten. Musikalisch ging es vom Gstanzl bis zum Rock. "Wir sind lauter Autodidakten, bis auf den Fritz Kronthaler, jeder hat viel herum probiert, und jetzt wollen wir halt alle Facetten von dem hinein bringen, was wir spielen oder auch nicht spielen können."

"Starmania: Die Kindersklaven von Österreich"

Einordenbar sind die "Querschläger" nicht, sie gehen ihren eigenen Weg. "Am ehesten bewegen wir uns an der Schnittstelle zwischen Konzert und Kabarett, aber nicht Wuchtelkabarett - unsere Vorbilder sind nicht irgendwelche deutsche Comedians, sondern eher ein Qualtinger, Hader, Dieter Hildebrand und Spike Jones." Und wie denkt Fritz Messner über "Starmania"? "Das sind die Kindersklaven von Österreich, das ist meine Definition. Man nimmt sich ein paar junge Leute her, die Träume haben, presst die in ein Schema, presst sie aus und schmeißt sie weg." Botschaftsvermittler seien die "Querschläger" aber keine, sagt Messner. "Wir denken halt über Sachen nach, und das fließt in die Lieder ein. Wenn wir damit etwas verändern, ist das positiv, aber wir denken nicht, dass das der Sinn unserer Musik ist. Man kann nur Facetten aufzeigen. Leute, die darüber nachdenken und handeln, die verändern dann vielleicht etwas."

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