Querschläger - Kultband aus dem Lungau

Doppel-CD und Bühnenprogramm "spiaglliada" 2009

 

Entstehungsgeschichte / Aufnahmen

Nachdem 2007 und 2008 mit dem bis dahin erfolgreichsten Programm "hoamt|welt" auf unterwegs gewesen waren, stellten wir für eine kurze Tour im Winter 2008/2009 das Bühnenprogramm "giatla" zusammen, das zum ersten Mal gänzlich auf die ironisch-kritischen Songs verzichtete und sich ausschließlich auf den lyrischen Teil unserer Arbeit der letzten 15 Jahre beschränkte.

Die Konzerte mit diesem Programm hatten allesamt eine einzigartige Atmosphäre, was uns dazu bewog, auch auf unserem für Herbst 2009 geplanten, neuem Album die lyrischen von den ironischen Liedern zu trennen und auf zwei verschiedene Scheiben aufzuteilen, wie wir das auch schon 2002 beim Album "fedang & stoa" getan hatten.

Cover

Die Proben, Sessions und Aufnahmen begannen ganz entspannt im Jänner 2009 mit der Sichtung noch vorhanden und der Erarbeitung neuen Materials in unserem Roabeewelt-Studio in Bischofshofen. Da wir uns bei unserer letzten CD ja thematisch beschränkt hatten, waren noch einige hochwertige Songs in der Schublade (oder besser gesagt auf der Festplatte), die einfach nicht ins "hoamat|welt"-Konzept gepasst hatten und die jetzt den Ausgangspunkt für die Aufnahmen bildeten.

Dazu kamen nach und nach ständig noch neue Nummern, die das vorhandene Material mit neuen Blickwinkeln, Formen und Klangfarben erweiterten und ergänzten.

Es kristallisierte sich auch bald heraus, dass die Doppel-CD eine persönliche, einwändige und eine gesellschaftskritische auswändige Seite haben würde, die sich aber inhaltlich gegenseitig spiegeln sollten, weil ja die Außenwelt unweigerlich die Innenwelt eines Menschen beeinflusst und umgekehrt.

So enstanden dann letztendlich auch der Begriff "spiaglliada" und seine optische Umsetzung am Cover als Ambigramm. (Ein Ambigramm stellt ein Wort so dar, dass man es auch lesen kann, wenn man es um 180 Grad dreht.)

Nach den gemeisamen Aufnahmen der Basic-Tracks im Frühjahr und Frühsommer stand der Juli noch für die Aufnahmen zusätzlicher Einzelspuren zur Verfügung. Nachdem endgültig alles im Kasten war, bereiteten Fritz, Hiasi und Reinhard die Gestaltung des Booklets und der Verpackung der Doppel-CD vor, Reinis Frau Vivian steuerte dazu Ausschnitte ihrer wunderbaren Stoffbilder bei, die Fotos stellte uns Phil Stangl, ein junger Pongauer Fotograf zur Verfügung.

Franz Tannenberger verbrachte den Großteil seiner Freizeit zwischen August und Oktober auf seinem Chefsessel vor dem Mischpult im Roabeewelt-Studio, mischte in unendlicher Kleinarbeit die Aufnahmen ab und versandte gefühlte fünfhundert Versionen der 21 Lieder per Mail oder CD an die anderen Bandmitglieder, die sich derweilen zwischen Michee und Mittelmeer verstreut hatten. Ende Oktober war es dann endlich so weit und wir konnten das Material bei Sony abgeben und uns im heimischen Roabeewelt-Studio auf die Präsentationstour vorbereiten.

 

Veröffentlichung / Tour / Presse

Die Doppel-CD "spiaglliada" wurde am 12. November 2009 mit einem Konzert im Salzburger Oval veröffentlicht und präsentiert, dieses Konzert war auch der Auftakt zur umjubelten und bis auf den letzten Platz ausverkauften gleichnamigen Tour, die nach Verlängerung um zahlreiche Zusatztermine am 10. April 2010 in Faistenau abgeschlossen wurde.

Wie beim Vorgängerprogramm "hoamat|welt" spielten wir auch bei dieser Tour ausschließlich die Lieder der neuen Doppel-CD

Die Kritik lobte das Album in den höchsten Tönen, es erreichte Höchstbewertungen in Fachzeitschriften, unsere Tour wurde als Triumphzug bezeichnet (siehe unten) und unsere Auftritte wurden bei fast allen Terminen vom Publikum mit Standing Ovations honoriert.....

Für uns selbst war es der Beweis, dass unsere Arbeit noch lange nicht an einem toten Punkt angelangt war, dass wir ihr immer noch neue Aspekte hinzufügen konnten, dass unser Publikum gerade auch diese neuen Arbeiten hören wollte (aus denen das Programm ja ausschließlich bestand) und vor allem, dass wir immer noch riesigen Spaß daran hatten, Lieder zu schreiben, zu gestalten und damit aufzutreten.

 

Fotos & Sounds

 

Inhalt / Konzept / Gedanken

Das aus über 20 bisher unveröffentlichten Liedern bestehende neue Programm ist, wie das neue Doppelalbum, von zwei Hauptaspekten geprägt:

Im ersten, lyrischen Teil des Programms richtet die Band den Spiegel nach innen und spürt unter dem Titel "da fiedla und de stache stadt" (stach=starr) Grundgegebenheiten des menschlichen Lebens wie Liebe, Lebensfreude, Vergänglichkeit, Verlust und Abschied in abwechslungsreich arrangierten Liedern und einfühlsamen Balladen nach.

Dem gegenüber steht mit "da teife und da kloane mann" ein zweiter Teil, in dem sich die Querschläger gewohnt kritisch und bissig mit der künstlichen Welt der Massenmedien und deren Wechselwirkung mit der gegenwärtigen Gesellschaft auseinandersetzen.
Die tragikomische Symbiose zwischen sogenannten Superstars, Fernsehpromis und Talkshow-Exhibitionisten auf der einen und den kritiklos und voyeuristisch gaffenden Konsumenten auf der anderen Seite wird auf eine Art und Weise beleuchtet und satirisch gespiegelt, die immer den Abgrund hinter der Hochglanzfassade ahnen lässt.

Das bisher wohl reifste und persönlichste Programm der Querschläger, in dem wieder über 30 Instrumente, von den Udu-Drums über Sansula und Maultrommel bis hin zu irischer Tin-Whistle und Kontrabassklarinette zum Einsatz kommen, zeigt, welche poetische Kraft im Dialekt liegt und wie schmal der Grat zwischen Komödie und Tragödie hinter und vor den Bildschirmen unserer medialen Scheinwelt sein kann.

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