Liste aller Konzerte seit 1995
2004
Nach unserer traditionellen Jännerpause starteten wir das neue Jahr diesmal in Oberösterreich mit 2 Konzerten in Vöcklabruck und Freistadt, kehrten dann nocheinmal für ein Konzert in Strobl nach Salzburg zurück und beendeten die "zwischn schwåchz und weiß"-Tour endgültig mit 2 Zusatzkonzerten im Kleinen Theater in Salzburg. Fast 6500 Zuhörer hatten die 19 Konzerte der Tour besucht, was einen Schnitt von annähernd 350 pro Konzert ausmacht, was auch deshalb bemerkenswert war, weil wir nicht nur in unseren "Hochburgen" gespielt hatten, sondern auch in einigen "Hoffnungsgebieten".
Auch ein anderes Wunschziel haben wir 2004 erreicht: Unsere Eigenvertriebs-CD-Vermarktung übersprang im Frühjahr die 20.000er-Marke. Dafür überreichten wir uns beim Abschlusskonzert im Kleinen Theater als Repräsentanten unserer eigenen Plattenfirma Roabee Records völlig überraschend die "Lärcherne Schallplatte", die höchste Auszeichnung für Leistungen um die Independent-Musikvermarktung aus Innergebirg.
In der folgenden zweieinhalb konzertfreien Monaten widmeten wir uns dann voll und ganz den Liedern und Stücken des Theaterprojekts "Die Bettlerhochzeit", das wir mit unseren Freunden von der Theatertruppe MOKRIT erarbeiteten und aufführten.
Im Juni und Anfang Juli starteten wir dann unser "kraut & ruabn"-Tour mit einigen Open-Air Konzerten, die zum Teil aber leider verregnet waren und zum Teil nach innen verlegt werden mussten (Oberndorf, Schräg im Park-Festival in Altmünster, Windischgarsten, Zell am See), bei denen wir aber trotzdem viel Spaß hatten - einhelliger Tenor: so entspannt wie 2004 waren wir vorher noch nie unterwegs gewesen.....
Der Höhepunkt des Jahres waren aber dann ganz sicher die drei Aufführungs-Wochen der "Bettlerhochzeit" in der Freiluft-Arena am Jagglerhof in Ramingstein. Es hat einfach alles gepasst: Das Stück, die Musik, die Zusammenarbeit mit den Theaterleuten, das Umfeld am wunderschönen historischen Hof und der Publikumszuspruch, und die Reaktionen von Zuschauern und den Medien.
Wir haben die Aufführung der "Bettlerhochzeit" vom 31. Juli mitgeschnitten, ürsprünglich nur als Erinnerung für uns selbst und die Leute von MOKRIT gedacht, haben uns beim Durchhören aber dann entschlossen, eine CD daraus zu machen und zu veröffentlichen. Dass auf dieser CD mit dem Titel "schåttseitnkind" ausschließlich die Live-Aufnahmen eines einzigen Abends ohne Overdubs und nachträgliche "Verschönerungen" enthalten sind, macht uns schon ganz schön stolz, weil das in einer Zeit, in der an manchen Produktionen jahrelang herumgebastelt wird, schon sehr unüblich ist. Besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang dem Ton- und Technikteam, allen voran Heinrich Sadilek und Franz Tannenberger, Chefingenieur im Roabeewelt-Studio. Und dass die Scheibe auch rundherum wieder ein wahres Schmuckstück geworden ist, geht auf die Rechnung von Mathias Messner, Reinhard Simbürger und meiner Wenigkeit.
Noch immer von der Bettlerhochzeit berauscht und kurz vor der endgültigen Zerstreuung in die diversen Urlaube, hat uns dann noch ein Angebot vom Film erreicht. Bei der Produktion "4 Frauen und ein Todesfall" (Regie: Wolfgang Murnberger) spielten wir eine Band, die bei einer Veranstaltung eines grünen Gemeindepolitikers aufspielt, während der arme Kerl dort das Zeitliche segnet. Die Dreharbeiten (Aufstehen um 4:45, Drehbeginn um 7:00) waren zumindest für uns ziemlich lustig, wir konnten ja vom Schatten auf der Bühne auf dem Marktplatz von Faistenau genüsslich zuschauen, wie der arme Fritz Egger bei sengender Hitze einen ganzen nachmittag lang für 40 verschiedene Kameraeinstellungen sterben musste....
Im Herbst wurden wir dann mit Preisen reich beschenkt: Die "Bettlerhochzeit" wurde, wie schon unsere erste Zusammenarbeit mit MOKRIT, das Stück "Die Fabrik" im Jahre 2000, mit dem Ferdinand Eberherr-Preis (2.Platz) ausgezeichnet, und auch das Kleine Theater in Salzburg ehrte uns mit dem Preis in der Kategorie Musik. Auch äußerst positive Rezension unserer neuen CD im Musikmagazin CONCERTO hat uns sehr gefreut - einen Stern (oder Punkt) mehr als R.E.M. bekommt man ja auch nicht alle Tage...
Anschließend waren wir dann vor allem ausserhalb Salzburgs unterwegs und spielten unser "kraut & ruabn"-Programm in Oberösterreich (Linz), der Steiermark (Spielfeld), Tirol und Bayern. Wir wollten wieder ein paar weiße Flecken auf der Querschläger-Landkarte tilgen und den Salzburger Fans ein wenig Ruhe gönnen. Es war aber dann die Nachfrage (was uns natürlich sehr freute) doch so groß, dass wir Anfang Dezember noch zwei "Heimat-Termine" dranhängten. Das war dann aber anscheinend meinen Stimmbändern zuviel, das Konzert in Straßwalchen konnte ich gerade noch durchkrähen, für das am Tag darauf folgende in St.Johann kam nur mehr eine Absage in Frage. Da aber schon fast 400 Karten im Vorverkauf weg waren, setzte der Veranstalter alle Hebel in Bewegung um das Konzert zu retten. Durch eine ausgeklügelte Mischung aus Schulmedizin (Dank an Primar Karas) und Energie-Therapie (Dank an Mario Sighel) wurde das Wunder, an das ich ehrlich schon nicht mehr geglaubt hatte, vollbracht und ich konnte drei Stunden lang singen wie ein Lercherl. St.Johann war eines meiner persönlichen Konzert-Highlights im 4er-Jahr. Am Morgen darauf war ich allerdings - was mir schon vorher prophezeit worden war - stumm wie ein Fisch.
Zwei Wochen Pause reichten allerdings um für den traditionellen
Jahresabschluss mit anschließendem Kult im KiK in Ried stimmlich wieder fit zu
sein. Die zwei Konzerte im KiK waren wie immer ein Genuss und der
Jahresabschlusskult diesmal wirklich legendär.
Für Uneingeweihte: Der Kult besteht darin, dass wir nach dem letzten Konzert in
Ried zuerst einmal ordentlich feiern, uns dann beinhart die Meinung sagen und
anschließend, immer genau um 04:00h abstimmen, ob es die Band jetzt noch
weiter geben soll..............und das Votum war wieder einmal einstimmig!
Fritz Messner, 30.12.04